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Alle 6 Monate sollten Sie Ihr Hygrometer kalibrieren. Legen Sie es dazu für etwa eine Stunde in einen feuchtnassen Lappen. Standardmäßig stellen Sie dann das Hygrometer auf 98%. Das ist die einzige, weitgehend präzise Methode. Allerdings hat jedes Hygrometer eine eigene Meßcharakteristik und hat damit einen präzisen und einen unpräziseren Bereich. Das heißt, dass diese Methode unter Umständen zu einem verfälschten Ergebnis führt. 

Wir haben jedes unserer angebotenen Hygrometer bei einer exakten Luftfeuchte von 70% auf 70% vorkalibriert. Danach haben wir es in einen feuchtnassen Lappen gehüllt und nach einer Stunde den angezeigten Wert abgelesen. Diesen Wert haben wir in der Anleitung des Hygrometers vermerkt. Diesen Wert nennen wir "Kalibrierreferenz". Damit haben Sie den Wert, auf den Sie das Hygrometers mit der "Feuchte-Lappen-Methode" so einstellen können, dass es seine maximale Präzision bei 70% hat. Das bedeutet in der Praxis, dass Sie mit der Feuchte-Lappen-Methode das Hygrometer nach Ablauf der einen Stunde auf einen Wert zwischen 85% und 100% einstellen müssen. Der jeweilige Wert ist auf der Verpackung des Hygrometers vermerkt.

Salz-Methode
Ich habe im Web ja schon die abenteuerlichsten Vorgehensweisen zur Salz-Kalibriermethode gesehen. Die meisten haben sich die Autoren wohl selbst ausgedacht. Hier eine Methode, die erstens fundiert ist und zudem auch noch sehr präzise funktioniert. Immer vorausgesetzt Sie halten die Temperatur konstant und sind richtig flott beim kalibrieren des Hygrometers.

Nehmen Sie einen 5 Liter Putzeimer. Geben Sie so viel Wasser in den Eimer, dass der Boden etwa 5mm mit Wasser bedeckt ist. Lösen Sie in dem Wasser nun so viel Kochsalz auf, bis eine gesättigte Salzlösung entstanden ist und sich kein weiteres Salz im Wasser mehr löst.

Stellen Sie in dem Eimer auf den Boden ein Glas mit der Öffnung nach unter. Legen Sie das zu kalibrierende Hygrometer auf das Glas. Nun verschließen Sie den Eimer mit einer Klarsichtfolie und warten gute 3-4 Stunden. Dabei ist es elementar wichtig, dass die Temperatur konstant bleibt und sich wirklich nicht verändert.

Vorausgesetzt Sie haben über 3-4 Stunden Stunden die Temperatur wirklich konstant auf einem Wert zwischen 19°C bis 21°C gehalten, dann herrschen in dem Eimer exakt 75% rel. Luftfeuchte. 

Jetzt müssen Sie ganz fix die Folie abheben und schnellstmöglich das Hygrometer kalibrieren. Wenn Sie es nicht innerhalb 10 Sekunden geschafft haben, den richtigen Wert einzustellen, dann beginnen Sie noch mal von vorn. Viel Spaß bei der Hektik.

Psychromter-Kalibrierung
Eine sehr präzise und auch noch mit vertretbarem Aufwand durchführbare Methode der Hygrometer-Kalibrierung ist die mittels einem Psychrometer. Es besteht nur aus zwei Thermometern, einem feuchten Baumwollstrumpf und einer Tabelle.

Das erste Thermometer misst die Temperatur der Umgebung, das zweite die sogenannte Feuchtkugeltemperatur. Dazu ist die Messspitze des Thermometers mit einem Baumwolldocht (also der alte Socken) überzogen und mit destilliertem Wasser (dieses hat einen anderen Verdunstungsgrad als nicht dest. Wasser) befeuchtet. 

Durch die Verdunstungskälte sinkt am feuchten Thermometer die Temperatur, und zwar umso stärker, je trockener die Luft ist. Nach kurzer Zeit (1 - 2 min) bleibt die Temperatur am feuchten Thermometer konstant und es können die Messwerte am feuchten und trockenen Thermometer abgelesen werden. Mit diesen beiden Temperaturen kann dann über den Wasserdampfpartialdruck und eine bestimmte Konstante die rel. Feuchte ausgerechnet werden (liegt der Tabelle zugrunde).

Bei 20°C müsste bei einer relativen Luftfeuchte von 70-75% also eine Temperaturdifferenz von etwa 3-3,5°C zwischen den Thermometern zu messen sein.

Da das Messprinzip ja auf Vedunstungskälte basiert, die Verdunstung aber stärker wird, wenn Luft an der nassen Socke vorbeistreicht (man kennt das aus dem Schwimmbad: ist man nass und geht wind, dann frierts einen, eben weil die Verdunstung zunimmt und mehr Verdunstungskälte entsteht) muss man beachten, das Hygrometer nicht im Luftstrom eines Ventilators der elektronischen Befeuchtung positioniert zu haben. Soll es dennoch im Luftstrom positioniert werden, so muss man die Ventilationsgeschwindigkeit der Luft messen (Meter/Sekunde) und diesen Korrektorfaktor, die sogenannte Psychrometerkonstante, mit einrechnen.





"Mit freundlicher Genehmigung von Marc André, www.humidorbau.de"
Mein Junge, Rauchen ist eines des größten und billigsten Vergnügen die das Leben bietet, und wenn Du Dich entschließt, nie zu rauchen ohne es je versucht zu haben, kann ich Dich nur bedauern.
Sigmund Freud