Heinz Kilfitt wurde 1898 in Höntrop als Sohn eines Uhrmachers geboren. In seiner Jugend beschäftigte er sich hauptsächlich mit dem reparierenvon Uhren, aber auch für Photographie und Optik interessierte er sich schon damals brennend. Mit dem Eintritt in das optische Institut R. Neumann in Berlin, dessen Leiter der Photoabteilung er dann wurde, machte Kilfitt seine Liebhaberei dann zum Beruf. Die Leica weckte Heinz Kilfitt's Interesse an der Kleinbildphotographie. Das Kleinbildformat hatte neue Möglichkeiten eröffnet, mit einer Uhrwerkkamera – so Kilfitt's Überlegung – könnten Aufnahmen in ausgesp rochen dynamischem Stil gemacht werden.Zu der SLR wurden insgesamt sieben Objektive mit Brennweiten von 50 bis 500 mm angeboten. Das Makro-Kilar 2,8/90 ließ sich von Unendlich bis zum Abbildungsmaßstab 1:1 einstellen. Zusammen mit Objektiven ab 150 mm Brennweite konnte ein neuartiger Belichtungsmesser verwendet werden, der hinter das Linsensystem des jeweiligen Objektivs eingeschoben wurde und die exakte Mit Hilfe von H.H. Berning, der Geld und die Idee mit einem Federwerkmotor beisteuerte, gelang Heinz Kilfitt die Entwicklung seiner automatischen Kleinbildkamera im Format 24x24 mm.
Mit dieser automatischen Kamera konnten Serienaufnahmen in schneller Folge gemacht werden.
Da die in dieser Zeit immer mehr an Macht gewinnenden Nationalsozialisten zum Zwecke ihrer Aufrüstung ein Auge auf die Firma geworfen hatten, verkaufte Heinz Kilfitt 1938 seine Geschäftsanteile und Patentansprüche an die Fa. Berning.
Heinz Kilfitt erwarb dann ein kleines, älteres Unternehmen, die Firma Nedo-Optik in München. Hier schuf er hochwertige Objektive und Zubehör für alle gängigen Kleinbildsysteme und für Filmkameras.
Er machte das Unternehmen zu einem modernen Betrieb mit neuem Standort in Großhesselohe im Isartal nahe München. Die Objektiv- und Zubehörfertigung erfolgten durch eine 120-köpfige Belegschaft. Kilfitt's Objektive begeisterten nicht nur den Filmproduzenten Walt Disney, sondern waren auf
der ganzen Welt geschätzt, wie alle Entwicklungen dieses genialen Konstrukteurs. Anfang der Sechziger Jahre eine einäugige Spiegelreflexkamera für das Format 6x6, die Kilfitt-Reflex 6x6. Die Kamera hatte ein neuartiges System zum schnellen Wechseln der Objektive, eine aufwendige Suchereinrichtung und einen Rückschwingspiegel.
Messung des einfallenden Lichts gestattete.
Die wohl bekannteste und ungewöhnlichste Konstruktion von Heinz Kilfitt ist die MECAFLEX, eine Spiegelreflexkamera mit Lichtschachtsucher. Die Firma Metz baute in den Jahren 1953 – 1958 etwa 1800 Exemplare davon.
Wegen dieser geringen Stückzahl und weil sie zu den ungewöhnlichsten Konstruktionen der Nachkriegszeit gehört und ein Stück fortschrittlicher Kameratechnik jener Zeit darstellt, erfreut sich diese Kamera bis heute bei Sammlern großer Beliebtheit.